Fatmomakke ein seltsamer Ort

02.07.2015 00:22

Donnerstag

Schon früh hören wir sie, die LKW die die Straßen Baustelle mit Schotter versorgen. Die rasen auf der Strecke so schnell vorbei, das wir nur den Kopf schütteln. Solche Idioten.
Etwas später sehen wir die Fahrer. Es sind zwei Frauen. Ups.


Auf unserem Übernachtungsplatz hält ein schwedischer Kombi. Die Frau begrüßt unsere Hunde, macht den Kofferraum auf und schwups stehen da drei Schwarze Elchhunde. Sie sagt: in Schweden gibt es nur zwei davon, das hier ist der eine und dann halt noch ein anderer. Schmunzel… Dann haben wir jetzt ja beide gesehen…

Weiter geht es auf dem Vildmarksvän, wieder stehen Rentiere einfach so am Straßenrand. Die Straße hat wieder Asphalt und es gibt nur wenige Autos. Die Landschaft wunderschön, das Wetter- brrrr kalt. Maximal 13 Grad zeigt das Thermometer an. Die Abzweigung nach Fatmomakke kommt und wieder Schotter. Wir bleiben gelassen, sind es ja nun wirklich gewohnt.

Erst noch ein kleiner Abstecher Richtung Berg. Laut Reiseführer gibt es einen guten Wanderweg von vier Kilometer Länge zum Gipfel. Tja…wäre eine schöne Hunderunde. Wir finden leider den Weg nicht und landen an einem Staudamm Projekt. Hier wird gerade ein neuer Deich gebaut, der See dahinter ist jetzt schon riesig.

Blick auf Fatmomakke

Zurück nach Fatmomakke. Der Name der Sami für diesen Ort lautet Fåpmie und bedeutet in der Sprache der Samen Umarmung, Fatmomakke ist ein Ort wo sich Menschen treffen, früher und auch heute noch.
Vor dem alten Kirchdorf gibts einen Parkplatz mit Kiosk und Café. Geradeaus fahren wir direkt auf einen Natur Campingplatz. Stromansschluss ist keiner vorhanden. Egal, wir sind autark. Der Ausblick wieder gigantisch. Auf den Bergen noch Schnee, der See ruhig, auf der anderen Seite das Kirchdorf. 60 Kronen für diesen schönen Stellplatz sind es uns wert.

Ich bin sofort angekommen und spüre eine Energie an diesem Ort die mich irritiert. Der Fahrer sagt nur, nö…ist nett hier, sonst nix. Ok… wahrscheinlich war in einem meiner vorherigen Leben, eines als Sami dabei, ich bin mir sicher, hier war ich schon einmal. Ziemlich merkwürdig ergriffen meine Stimmung, völlig erdend die des Mannes neben mir. So erkunden wir die Gegend.

Die Sami Koten sind sehr einfach. Unglaublich wie primitiv die Menschen übernachtet haben, oder Schutz vor Wind und Wetter gesucht haben. Im Prinzip wie camping, nur ohne Hightech Materialien. Die Häuser der Siedler waren aus Holz und hatten etwas mehr Platz. Betten, Tische und Stühle gab es, auch einen Ofen. Immerhin.
Der Mäusedreck auf dem Boden ist wahrscheinlich mehr als authentisch. Sicherlich hat man schon damals in Symbiose miteinander gelebt.

Die alte Kirche haut mich nicht so um, nett und weil ja evangelisch auch nicht düster, aber Kirche bleibt Kirche -wer es braucht… 

Die Samen nennen sich übrigens „Volk des Windes und der Sonne“. Eine kleine Wikipedia Lehrstunde später bin ich mir sicher, irgend eine Zelle in mir stammt von diesem Volk ab. 🙂

Wie in jedem Urlaub plagt den Mann dann doch der Hunger auf Fisch oder auch „auf die Küche des Landes“. Das Café hat noch offen und er bestellt. Lecker, der Fisch ist frisch aus dem See, die Kartoffeln perfekt, die Soße am Salat fehlt – egal, Hauptsache was Grünes ist dabei. Satt und rund zurück ins Womo. Der Regen prasselt aufs Dach. Der Wetterbericht aus der Heimat verkündet Hitzerekorde in Deutschland. Ok… Hier ist es anders, aber tauschen möchten wir nicht. Wir haben die Heizung und die Jacke an und brauchen erst einmal einen heißen Kaffee.

Für morgen sind auch hier Sommer Temperaturen gemeldet. 25 Grad sollen es werden. Aber leider ohne Sonne, also kein gutes Foto Licht. Morgen rollen wir weiter und für heute bin ich gespannt, welche Vorväter und Mütter mich in der Nacht im Traum an diesem Energie starkem Ort besuchen.
Ich werde berichten. 🙂

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