Die letzte Etappe

09.07.2015 17:20

Donnerstag

Es war ja klar, einmal noch schlafen und dann fahren wir über die Brücke… (ich wußte es…dann gibt es kein Halten für den Fahrer, dann zieht zuhause wie ein Magnet)

Wir verlassen die Nordsee und das Kattegatt relativ früh. Das Wetter spielt eh nicht mit, Regen und Wind. Der Strand besteht aus Kieseln, nix für die Hundefüße. Die können da nur schlecht laufen.Wir stehen eh nur auf „Quick Stopp“ und sind tatsächlich schon das zweite Wohnmobil das sich am Morgen auf die Reise macht.

Erst einmal müssen wir die letzten Kronen loswerden. Also noch mal rein ins Shopping Paradies. Wir testen einen Willy´s Supermarkt. Riesending. Nur das gewünschte Elchfleisch finden wir nicht. Ok…dann halt andere Leckereien gepackt und soeben noch passend mit Kronen gezahlt.An der Eingangstür dann ein merkwürdiges Piepsen und einen Durchsage. Huch..haben wir was geklaut? Wäre ja gar nicht unsere Art – Nein es kommt Unruhe auf, hörte sich auch mehr an wie bitte verlassen sie das Geschäft. Morgens um zehn? Sehr merkwürdig. Wir wollten ja eh raus und werden schnell von anderen überholt, der Parkplatz leer sich sehr schnell… scheint wohl doch was merkwürdiges zu sein. Der Fahrer ist neugierig, die Frau will nur eins- WEG.

Das machen wir dann auch und merken bei der Fahrt durch den Ort, das wir wohl den ersten Ort in Schweden gefunden haben, der wirklich sehr nett ist- süße Geschäfte, Lokale und Cafés. Hier hätten wir mal bummeln können. Stattdessen geht es wieder auf die Autobahn- Ziel ist Malmö Oersundbrücke. Es schüttet aus Kübeln und wird auch nicht besser. Der Wind fegt um die Ecken. Mir wird mulmig, wenn das hier schon so windig ist, wie ist es dann auf der Brücke? Ob die wohl für Womo´s gesperrt wird? Schnell mal nachgucken- zum ersten Mal an diesem Tag- es folgten noch ca. 30 weitere Male :-)-  die Brücke ist offen. Jedoch mit Warnmeldung und das Symbol ist nicht mehr grün. Also es droht Gefahr.

Draußen immer noch Regen, Regen und noch mal Regen. Die Hundies schlummern tief und fest in ihren Körben. Der Fahrer gähnt und will einfach nur noch nach Hause.

Kurz vor Helsingborg haben wir noch mal überlegt, Brücke oder doch Fähre. Wer nichts riskiert… wir nehmen die Brücke. An der Zahlstation werden wir von einem wirklich sehr netten Mitarbeiter aufgeklärt. Es gibt sehr starken Wind auf der Brücke. Wenn wir möchten, können wir auf den Parkplätzen abwarten. Wenn wir rüber fahren, sollen wir besonders aufpassen. Langsam fahren und auf die Böen achten. Der Fahrer ist sich sicher- wir fahren rüber. Der Wohnwagenfahrer vor uns fährt auch. Den überholen wir schnell- keine Lust so einen Wohnwagen auszusammeln.

Und dann kam echt Wind. Der Fahrer hat das Lenkrad richtig fest umklammert und ich durfte eine Weile mal keinen Kommentar abgeben. Die Brücke ist hoch, es passen ja die Fähren drunter durch. Das Wasser war sehr aufgewühlt und der Wind drückte mächtig von der Seite. Anders gesagt- es machte keinen Spaß. Auf der Insel angekommen wurde es schon ein bisschen besser- und was ich gar nicht wußte, der zweite Teil war ein Tunnel. Perfekt… das ließ sich bei dem Wind natürlich viel besser fahren. An das viele Wasser über uns, haben wir einfach mal nicht gedacht.

Der Fahrer war froh drüben zu sein. Der leise Hinweis, das wir noch mal über eine Brücke müssen kam nicht gerade mit Begeisterung bei ihm an. Die zweite Brücke war dann auch nicht viel besser. Auch hier herschte Warnstufe. Es gab allerdings keine zusätzlichen Hinweise vom Personal. Die Brücke lag besser im Wind. Auch hier drückten die Böen gegen die Womowand, im zweiten Teil fuhren wir dann im Wind- das machte die Sache viel leichter.

Danach war der Tank leer, beim Womo und auch bei uns… Diesel und Nahrung mussten her. Wir hatten noch Dänische Kronen und wollten die vertanken. Ha ha…lustiger Versuch. In Dänemark gibt es wohl kaum noch Tankstellen an denen man bar zahlen kann. Überall Kartenautomaten. Also musste die Visa mal wieder in den Schlitz und gluck gluck der Tank füllte sich.Auf dem Dorfplatz wurden dann die Steaks in die Pfanne gehauen und der restliche Schwedisch Lachs verputzt. War eh nichts los dort, so sind wir wohl nicht besonders aufgefallen. Nach dem Mahl dann Fahrerwechsel. Die letzte Brücke aufs Festland war dann mein Part und auch die ersten Kilometer zurück in Deutschland. Hier hatten wir zumindest wieder trockenes Wetter. Überraschend schnell war Hamburg erreicht und der Tank wieder leer. Also was tun. Rasten, übernachten? Oder doch noch nach Hause? Es war acht und das Navi gab als Ankunftszeit ein Uhr an… reizvoll wieder im eigenen Bett zu schlafen- doch das Womo war ja noch für zwei Nächte gezahlt.

Engel rechts— rausfahren schlafen letzte Urlaubsnachtgenießen

Teufel links- Drück aufs Gas fahr nach Hause…

Der Teufel hat gewonnen. Wir sind durch gegefahren. Wurde es auch noch anstrengend und lang- unglaublich wie weit Münster von Escheln entfernt ist. Um halb drei waren wir im eigenen Bett- das Womo schon halb leer geräumt und die eigene Dusche wieder in Gebrauch.

Das war es mit Schweden… mit Urlaub…

Genau auf der Abfahrt in Kempen haben wir 6.000 km gefahren. Wir haben Lappland kennen gelernt. Sehr viele Schwedische Regionen gesehen, durchfahren und erlebt.

Elche, Schneehühner, Polarfuchs, Rentiere, Kraniche, Milane und einige Lemminge gesehen. Sehr nette Menschen getroffen. Ungewöhnliche Dinge im Supermarkt gesehen (Bloodpudding). Uns erholt, irre viele Bilder im Kopf- eine tolle Reise gehabt.

Vielen Dank an den Fahrer und auch ein Lob an die Elchhunde. Sie haben die 6.000 km ohne jegliches Tara mitgemacht.

PS
Am Sonntag haben wir den fifty-five dann wieder zurück nach Dormagen gebracht. Vielen Dank an Familie Döbbe!

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