Südschwarzwald dann Nordschwarzwald und zum Bodensee
12. und 13.07.2017
zehnter und elfter Tag
Montag ist es, und da hat der Kreiterhof halt geschlossen. Auf den Tischen stehen noch die Gläser von gestern. Passt schon, hier hat einfach keiner Stress. wem es nicht gefällt, der muss halt woanders sein Glück suchen. Doch wir genießen gerade noch diese unperfekte Welt.
Gassi Runden kann man hier auch prima laufen. Die Weinberge bieten Aussicht und rund herum sehen wir Wald und Natur.
Und als dann zum Abschluss noch drei Störche in der Streuobstwiese landen ist das Urlaubsglück rundherum schön. Und die drei klappern uns kurz danach noch ein Bye Bye hinterher…. es geht wieder weiter. Richtung Süd ist noch angesagt.
Die Fahrt geht weiter in den Schwarzwald rein. Das Wetter ist richtig mies. vor uns schiebt sich eine dicke schwarze Wolkenwand und es dauert nicht lange, da haben wir die Wolken wirklich eingeholt. Das ist ja wie durch eine Waschanlage fahren, soviel Wasser in so kurzer Zeit.
Auf dem Feldberg sehen wir dann auch nix. Nur Regen, Wolken und nass. Die arme Schulklasse die das aus dem Bus purzelt. Die müssen jetzt den Ausflug durchstehen und wandern. Nö! Wir wollen nicht raus- rollen uns lieber zusammen und schlafen unter dem Tisch weiter. Viel zu laut hier und viel zu viele LKW auf der Straße. Wir wollen weiter, dahin wo das Wetter besser ist.
Zurück in den Süden, der Bodensee ruft.
Auf dem Weg dahin liegt noch der Rheinfall, den will das Frauchen unbedingt dem Leckerlie Verteiler zeigen.
Doch wie schon so oft, das Handy bimmelt und die Geschäfte müssen erledigt werden. Also kurze Pause und eine Stunde Büro. Wunder der Technik machen es möglich. Wir schlafen halt weiter.
Kurz danach kommt von vorne der Befehl „Absolute Ruhe“, sie halten an. Da müssen wir doch mal gucken ob wir eventuell mal raus kommen.
Wie, was ist das denn? Ein Fremder Mann am Fenster – das geht ja gar nicht wuff wuff. Wir bellen Alarm so laut wir können. Oh, die Frau guckt arg böse… und scheucht uns wieder nach hinten.
Fehlalarm? Keine Pause, kein Dieb? Die Schweizer Grenze… und wir haben keine Impfung… ok…wir trollen uns. Bloss nicht alleine hier bleiben und dem fremden Mann da in Uniform am Fenster, dem ist es wohl auch lieber das wir weiter rollen. Grüzi Gott oder so, wellcome in Switzerland.
Am Rheinfall ist dann wieder Remmidemmi. Zig Autos, Wohnmobile Ramsch und Kitsch und Geldautomaten. Klar, der Rubel oder der Franken muss rollen. Die nehmen hier natürlich auch harte Euros. Und auf dem Parkplatz, müssen wir mit dem Womo halt wie immer….gaaaaaaaaaanz hinten parken. Mit uns kann man es ja machen.
Das Wasser rauscht mächtig den Fall runter, und von oben aus dem Himmel kommt dann noch ein Wasserfall. Ein Gewitter – mal wieder. Das Herrchen hat erbarmen und läuft mit uns zurück ins sichere Womo. Die Fotos macht dann halt die Frau.
Die hat dann von den vielen Menschen dort erzählt. Die Chinesen waren beim ersten Regentropfen ruckizucki verschwunden. Die Inder waren die Ersten die dann wieder da waren, eine Frau hat in ihrem schicken Umhang mitten im Regen auf den Knien den Boden geküsst, und als sie fertig war, hat das auch der Mann gemacht. Die waren dann richtig nass.
Jeden das Seine und zugucken lässt einen staunen. Hier kann man stundenlang Menschen gucken.
Wir wollen an den See. Heute soll am Bodensee geschlafen werden. Das Navi zeigt den Weg und ab die Post, zum Endspurt für heute.
Die Höri Insel steht im Atlas und das hört sich gut an. Und der Campingplatz am Horn ist unser neues Zuhause für zwei Nächte.
Hier steht alles im Kreis. Man sieht genau wer wann was macht. das gefällt uns sehr gut. Und wir passen auf. Nebenan wohnt ein Kumpel, der ist nicht mehr so fit. Der von der anderen Seite ist noch Unterwegs. In der Mitte steht ein dicker Kirschbaum, voll mit schwarzen Früchten. die Staare finden das auch klasse.
Wir laufen noch zum See. Pizza mit Aussicht- schmeckt richtig gut.
Am Abend kommt schon wieder ein Gewitter, es geht aber schnell vorüber und wir machen auch fast gar keinen Stress, denn wir wohnen ja schon eine Weile in getrennten Zimmern. Unsere WG Zeit unter dem Tisch ist halt vorbei.
Nebenan im Volvo mit Dachzelt wird noch gesucht: Güüüüüüünther wo ist denn. Die Frau scheint aber auch sehr vergesslich zu sein. Da kommt der nächste Ruf… Güüüüüüüüünther wo ist denn meine Brille, Tasche, Buch, Portmonee, Klopapier, Karte, Schloss. tssss die sucht echt dauernd. Armer Günther.
der elfte Tag
Wir stehen immer noch im Kreis. Schon um Sieben Uhr sind hier die Ersten auf ihren zwei Beinen und zaubern rum. Der Himmel ist noch strahlend blau. Die Leinenträger ziehen es vor, die Nacht zu verlängern und erst um neun fallen endlich unsere Brötchenstücke vom Tisch.
Das mit dem Wetter ist hier am Bodensee so eine Sache. Die Wolken kommen rasend schnell, und ab und an fällt mal ein Tropfen. Wir laufen ein Stück und es gibt Eis und Käse und Kaffee und See und Boote und viele Vögel…toll so am See. Das Wasser ist türkis blau und gar nicht kalt.
Hier sind auch tolle Häuser, so Sommerhäusschen…die Frau ist ganz verzückt. Menschen sieht man nur wenig, da scheint gerade niemand zu wohnen.
Radfahrer gibt es sehr viele. Überall wird geradelt, die haben fast alle so ein summ summ Bike. Das muss abends an die Steckdose, dafür müssen die Menschen viel weniger trampeln. Ganz schön faule Socken. Viele fahren mit Gepäck und haben Taschen am Rad. Das scheint hier so normal zu sein- die Frau guckt ein bisschen neidisch- ok- ich weiß- wir sind keine guten „Hund bei Rad“ Gefährten- lassen wir sie also einfach träumen und trollen uns mit der Nase den Weg entlang. Auf dem Campingplatz gibt es noch mehr von uns- wir benehmen uns ausgezeichnet und werden als „sind die Süß“ bezeichnet. Wuff- süß… hahaha… wenn ihr wüsstet was so in uns steckt.
Abends geht es noch einmal auf die andere Seite vom Campingplatz, so schön hier…seufz…