Ein Bilderbuch Urlaubstag

Immer noch Sonnenschein und Temperaturen, wie im Sommer. Die dicken Jacken blieben im Schrank und die Zwei zeigten ihre käsigen, nackigen Arme. Vorm Frühstück durften wir mit der Leinenträgerin eine Runde laufen. Besser ist das ja- erst die Hunde dann die Menschen- mir scheint die Regeln sind einfach und klar.

Der Weg war super schön, es ging noch ein Stückchen den Hang rauf und ruckzuck standen da viele Weinstöcke. Irgendwo hörte man einen Trecker brummen- die Aussicht ins Land wurde immer schöner. Autos kamen keine und wir konnten nach Herzenslust schnüffeln und kratzen. Ja, genau- so geht Urlaub. Die Beiden sind inzwischen eingespielt und zurück am Womo hatte der Leinenträger das Frühstück fertig. Wir mussten wohl draußen bleiben- na gut… hier macht das ja Spaß. Heute war ein Reiefreier Tag und es sollte noch richtig gut werden.

Nach dem Frühstück haben die Zwei ihre Treter angezogen- wir gehen also wandern? Echt? Bell, Schwanzwedel, Freu… Es ging zum Fluss und dann immer weiter. Richtig spannend hier, erst waren da viele flache große Steine und immer wieder konnten wir zum Wasser. Dann wurde es aber enger und die Zwei mussten ab und an richtig klettern. Wir durften alleine und ohne Leine rennen- manchmal waren die echt langsam- da mussten wir zurück und gucken ob sie endlich kommen.

Der Weg ging lang und weit in die Schlucht hinein. Und dann kam eine Höhle. Huch gruselig hier. Tja und dann wurde es so spannend, das die Frau zitter Beine bekam. Um die Ecke wollte Sie nicht mehr laufen. Wuff… und nun?

Pause, nachdenken, Müsliriegel essen- —- — — ?? — !! — ???

Umkehren, zurück Marsch Marsch… wegen uns. Ich glaub, ich muss ein bisschen abspecken. Morpheus war viel schneller oben als ich. Der konnte seine Beine viel besser zum klettern nutzen. Peinlich- ich brauchte sogar einmal Hilfe vom Leinenträger. Pssst…erzählt es bloß nicht weiter.

Das war eine richtig coole Nummer und wir hatten richtig viel Spaß. Und der Tag war ja noch gar nicht zu Ende. Es gab dann ein Schüssel Wasser für uns und die Zwei hatten so ein hellgelbes schäumendes Zeug im Glas vor sich. Prost.

Im Womo kurze Pause und Luftholen…. und dann ging es tatsächlich noch einmal los. Wieder den Weg von heute morgen. Ab durch den Weinberg bis hin zu dem tollen Ort mit der Burgruine. Von unten hatten wir das Örtchen schon gesehen.
Les plus Beaux VillagesBurg und Dorf Aiguèze

Hier war es richtig schön, die Gassen super eng und krumm und schief. Autos durften gar nicht rein in den Ort. War eh alles sehr eng. In der Burg gibt es ein Hotel- die haben eine Top Aussicht auf den Fluss und aufs Dorf unten. Viele der Häuser sahen leer und vernagelt aus. Die Fenster zum Teil mit Brettern verschlossen. Ob das im Sommer anders ist? Wenn die Touristen kommen, wird hier sicherlich mehr verkauft und angeboten. Jetzt hat nur ein Weinverkauf auf und die Bar- das sitzt aber ein anderer Hund- also doof. Wir laufen in jede Gasse rein und Morpheus hilft mir die Katzen zu vertreiben. Davon gibt es reichlich in diesem Örtchen.

Wir sind noch ganz lange kreuz und quer gelaufen. Als die Lampen angingen, sah das Dorf noch schöner aus. Und über dem Friedhof flogen viele Fledermäuse- ein bisschen gruselig ist das schon. Und dann bimmelte auch noch die Kirchturmglocke, was eine Stimmung, was ein toller Tag. Zurück im Womo war ganz schnell Ruhe und selbst Morpheus auf seinem Fahrersitz ist ganz schnell eingeschlafen.

Der dritte Tag – im Süden angekommen

Heute war „Strecke machen“ angesagt. Wie immer in unseren Urlauben, geht es nie in aller Frühe los. Die anderen Womos um uns drum herum waren schon abgefahren- und so ganz alleine schön in der Sonne- Blick aufs Wasser und viel, viel Platz- was wollen wir denn mehr. Der Tag kann kommen- doch bitte ganz schön langsam. Wir durften mit der Leinenträgerin noch eine Runde um den Ententeich machen. Dieses mal auch kurz den Hang hinauf. Die schreiben an jeden Baum was das genau für ein Gehölz ist – und wir haben das natürlich unten am Stamm quittiert, waren dann wirklich absolut leer- es konnte weitergehen.

Die Autobahn war quasi direkt neben unserem Stellplatz doch wir haben in der Nacht gar nichts gehört. Der Stellplatz war echt schön- und vollkommen umsonst. Danke liebe Gemeinde.

Umsonst war dann vorbei- Dreimal mussten wir auf der Autobahn so einen Zettel ziehen und später dann einen Automaten füttern. Und die sind mitunter auch noch wählerisch. Nicht jeder Schein wurde geschluckt. Das Kleingeld kam dann so tief unten aus dem Automaten raus, das der Fahrer echt genervt war. Tja, das Hasi ist halt kein LKW und für ein Auto doch zu hoch- irgendwie passen dieses Automatensäulen nie…

Wir sind den ganzen Tag Autobahn gefahren und das war echt langweilig. Einmal haben die Franzosen ein Foto von uns gemacht. Ping, ganz hell war es vorne- ob die beiden wohl gelacht haben- wir sind aufs Foto gespannt. Post aus Frankreich wird sicherlich kommen.

Unterwegs gab es noch eine lange Pause, das Land ist einfach sehr groß und auch wenn wir uns anstrengen- das Hasi ist ja kein Sprinter. Doch der kleine Abstecher hat sich gelohnt. Fein am Fluss gab es ein kleines Picknick. Auf der Autobahn hatten wir dann einen Rasebus vor uns. Der zog locker mit 130 voran… wir sind kaum hinterher gekommen.

Irgendwann kam dann die Stadt Lyon und hier gab es wieder etwas zu sehen. Weil das Hasi ja nur ein kleines Womo ist, durften wir die Autobahn quer durch die Stadt nutzen und hatten so einige schöne Ausblicke.


Frauchen hatte ein Ziel ausgeguckt. Die App Park4Night zeigt ihr auf dem Handy an, wo wir super gut parken können und auch übernachten dürfen. Doch es war noch ziemlich weit und auf der Strecke lag noch eine Schlucht… also wurde umgeplant und ein Campingplatz gesucht. Da kamen wir dann im Dunkeln an- keiner zu sehen- alles sah einsam aus. Doch da hing so ein Zettel mit einer Telefonnummer. Und der Leinenträger hat da angerufen. Und dann ging es ganz schnell… Da kam eine Frau die war super lieb und nett und in einem absoluten Kauderwelsch aus Deutsch, Französisch und Englisch wurde mal eben alles geklärt und schwupp die wupp hatten wir einen Stellplatz.

Natürlich wollten wir endlich raus aus der Kiste. War ja lang genug und die kurzen Pipipausen reichen einem Elchhund einfach nicht. Das müssen die doch mal kapieren. Hier war es richtig warm und auch die Bäume sahen anders aus. Wir sind zum Campingplatz über eine super coole schmale Brücke gefahren- und um in den Ort Saint-Martin-d’Ardèche zu kommen- mussten wir jetzt genau über diese Brücke zu Fuß zurück. Huch, wie spannend. Da war nicht viel Platz neben uns- die Autos mussten ganz langsam fahren.

Unten war dann ein Fluss. Die Ardèche, war nicht viel Wasser im Fluss. Am Ufer durften wir kräftig unser gelbes Wasser dazu geben. Die Stimmung war richtig gut- die Zwei freuten sich über den Urlaub. Der Hunger trieb uns alle zurück zum Hasi- und natürlich musste Morpheus wieder nach vorne- das fand er doof und meckerte laut – ich musste doch Antworten und ihm klar machen, das er aufhören sollte zu bellen- tja… und so war die Stimmung dann doch ganz schnell explosiv. Die anderen Gäste auf dem Campingplatz wussten jetzt: im Hasi haben zwei richtige „Jungs“ ihr Revier. Die zwei Leinenträger haben so einen roten Rebensaft getrunken und hatten einfach keinen Bock mehr auf uns. Das mit den Streicheleinheiten hatte sich damit erledigt. Dennoch haben wir alle hier endlich mal lang und gut geschlafen. Auch wenn morgens viele Autos auf der kleinen Straße rollten- egal- wir standen sicher und gut und haben ja Urlaub.

Das Hasi rollt Richtung Süden

Die ersten Wäschekörbe voller Sachen lassen es uns ahnen… die beiden Leinenträger planen die nächste Tour, der Aufbruch steht kurz bevor.

Auf dem Tisch liegt der Atlas, Frankreich, Spanien ist aufgeschlagen. Reiseführer werden aus dem Regal gezogen. Morpheus- sie wollen los.

Am Montag Nachmittag war es dann soweit, der Befehl „Jungs einsteigen!“ ein Pfiff und ein Wink auf die offene Wohnmobil Tür, ohne jeden Zweifel: Wir fahren mit. 🙂

Nach einigen lauten Wuffs (ganz ehrlich- großes Elchhund Ehrenwort- das war nur die Vorfreude) rollte das Hasi auf der Autobahn – Richtung Luxemburg- günstig Tanken und die erste Übernachtung waren angesagt. Und weil die A1 in der Eifel einfach mal so zu Ende ist, und ein echt findiger Metzger dort seinen Imbiss platziert hat, gab es zur Einstimmung auf den Urlaub einen leckeren Eifelburger. Hmm sehr zu empfehlen das Ding- echt lecker.

Mal schnell das Bein gehoben und die acht Pfoten vertreten… und weiter rollte es, bei strahlend blauem Himmel in Richtung Mosel- jedoch auf der Luxemburgischen Seite.

Remich. Hier haben wir dann auch einen nietennagelneuen Stellplatz gefunden. Die Schranke wollte uns erst gar nicht reinlassen. Der Automat war bei der Auswahl der Plastikkarte ein bisschen wählerisch. Mit dem Visa Zeichen drauf war er einverstanden und endlich ging die Schranke hoch- alles fein hier: neu und total eben- Keile waren nicht erforderlich- und es gab sogar Strom. Der Platz ist so neu, den gibt es in noch keinem Führer. Ist direkt an der Mosel und nicht zu übersehen!

Wir durften noch einige Meter an der Mosel laufen. Ziemlich ruhig der Fluss, wenig Schiffe hier. Dann kam der erste Abend im Wohnmobil und ja zugegeben, wir waren echt ätzend. Es musste ja geklärt werden, wer wo schläft und wer wie nah dabei sein darf. Da musste ich Morpheus halt mal die Zähne zeigen. Frauchen fand das mega doof und der Leinenträger war extrem genervt. So hat Morpheus dann die Nacht auf dem Fahrersitz verbracht und ich durfte knurrend unter dem Bett verbringen.

Die Zweibeiner waren über unser Verhalten gar nicht erfreut und kurz wurde debattiert, ob man nicht besser einfach zurückfahren sollte. Klein beigeben ist bei den Beiden nicht angesagt und so ging es halt nach der ruhigen Nacht weiter Richtung Süd. Die Entscheidung wurde vertagt und die Stadt Metz stand auf dem Besichtigungsplan.

Ja- Ihr ahnt es sicher schon- wir Elchhunde sind alles andere als Stadtbegeisterte Pfotenläufer. Keine Ahnung was die Menschen an diesen Steinwüsten so toll finden. Dieser große Steinhaufen in der Mitte roch an allen Ecken wunderbar nach neuen Kumpels und nach heißen Hundefrauen. Unsere gesprühten Botschaften wurden mit heftigen „Nein“ und einem Leinenruckeln bestraft. Wuff…Hundo…Was sollen wir denn sonst in dieser Steinwüste machen? Ist doch langweilig, nur auf Asphalt zu laufen.

Die Zwei sahen das wohl ein bisschen anders und fanden uns anstrengend. Die Stimmung stieg erst nach einem zweigeteilten Besuch in der örtlichen Markthalle. Wir durften da natürlich nicht rein- und so kamen die Zwei dann Urlaubsverzückt aus der Halle wieder raus. Immerhin gab es dann ein Picknick am Fluss. Die Stadt Metz ist nämlich durch zig Moselarme und Sackgassen unterteilt. Überall Brücken und ganz viele junge Menschen gab es dort- klar es gibt ja auch eine Uni in der Stadt. Das Hasi parkte übrigens auf einem Stellplatz direkt an der Mosel. Der Campingplatz dort war noch geschlossen und der Parkplatz ziemlich eng. Direkt daneben waren noch vier andere Wohnmobile. Für unseren Geschmack war es hier zu eng, zu städtisch und zu viel Teer- Es war ja auch noch relativ früh- die Sonne stand noch am Himmel und die beiden haben beschlossen mutig weiter Richtung Süden zu fahren.

Wir durften also wieder hinten rein ins Hasi. Nach vorne ging es nicht, die Zwei haben da ein Netz gespannt. Ok- finden wir blöd und so musste kurz die Liegeflächen Frage geklärt werden. Knurren, bellen und dreimal kreisen dann war Ruhe in der Box. Erst an einem Entenweiher, es war schon ein bisschen dunkel, ging die Tür wieder auf. Lecker wie das hier riecht. Der Boss ist mit uns eine Runde um den Teich gelaufen und im Womo wurde gekocht. Morpheus musste dann direkt nach vorne auf den Fahrersitz. Die Zwei haben sich allerdings sehr gewundert, dass wir es trotzdem geschafft haben uns böse zu beschimpfen. Der Vorhang und das Netz waren da kein Hindernis. OK. die Idee mit der Badezimmertür war dann gemein. So kamen wir gar nicht mehr aneinander und als das Licht ausging war Ruhe im Hasi. Ich habe Sie aber flüstern gehört- die Rückfahrt stand immer noch im Raum. Wuff wufff… bitte nicht… es gibt doch so viele neue Gerüche überall.