Die letzte Nacht in Frankreich und ab durch die Mitte

Es war schon Dunkel, als wir endlich in Auxerre ankommen. Nur ein kleines bisschen sind wir über die Autobahn gefahren. Und dann wurde der Tank immer schneller extrem leer, das war kein so gutes Gefühl. Ausgerechnet dann haben die Beiden einen Stellplatz gesucht der zwar schön aussah und mitten in der Natur liegt- nur leider war er geschlossen. Super dumm.

So wurde aus unserer Abkürzung ein Umweg und knappe 30Km später, waren wir dann endlich auf einem Stellplatz angekommen. Der sah ziemlich schick aus mit seinen hellen Wegen. Alles ist neu bepflanzt, riesige Parklücken und leider eine garstige Schranke direkt vor dem Platz. Hier steht man nicht kostenfrei.

Der Automat daneben hat unsere Visa Card genommen und schwupps ging die Schranke auf und wir konnten 24 Stunden parken. Ganz alleine standen wir dort. Es hätte auch Strom gegeben- kostet extra und wir brauchen ja fast gar nichts elektrisches. Das bisschen Licht macht die Batterie, denn die Sonne hat alle Akkus schön voll geladen. Die Heizung arbeitet nur mit Gas, und so hatten wir es in der Nacht wieder muckelig warm im Womo. Die erste Gasflasche war noch gar nicht leer.

Diese hellen Kieselsteine, oder war es Muschelkalk, die hatten es in sich. Die Schuhe und unsere Pfoten waren total eingesaut. Auch wenn der Teppich draußen lag und das Gröbste aufgefangen hat- das Hasi war rucki zucki eingesaut. Ne Leute- toller Platz, ein bisschen teuer und dann so ein doofer Boden. Das geht doch besser.

Wir haben hier gut geschlafen und heute durfte ich zum Frühstück mal aus dem Fenster nach vorne gucken. Cool so ein Ausblick und schon fein was im Dorf früh morgens vorbeikommt. Ich belle ja nicht bei jedem kleinen Kumpel- bin ja alt genug um schweigend zu genießen.

Heute sollte es wieder bis an den Niederrhein gehen- Möglichst ohne Autobahn. Einfach so über die Route National- mitten durch die Kornkammer von Frankreich. Und so lief die Straße auch- schnurrgerade durch die Landschaft. Guckt mal auf den Fotos, da kann man es gut erkennen. Einmal sind wir noch zu so einer Kirche rausgefahren. Da stand oben drauf eine Figur- sollte wohl ne Maria sein. Leider war die Tür zu- angucken ging also nicht.


Mächtig windig war es hier an der Kirche- lieber wieder ins warme Auto.
Tja und dann war der Tank schon wieder leer und eigentlich wollten Sie in Luxemburg tanken. Nicht in der Stadt, sondern weit oben im Zipfel zu Deutschland. Da hatte die Frau ein Einkaufszentrum gefunden- ist ja heute heiliger Sonntag, da hat ja nicht immer alles offen. Doch dann kamen die Schilder mit Lüttich-Liege und wieder musste sie rechnen. Wie weit bis Aachen- wie weit bis Deutschland.

Schwupps wurde umgeplant. Einmal noch den belgischen Diesel tanken und dann ab durch die Belgische Eifel zurück nach Deutschland. Tja und von Aachen bis an den Niederrhein war es dann ja nur noch ein Katzensprung.

Damit war die Tour vorbei. Geplant war die Reise bis in die Pyrenäen und eigentlich hatten wir ja zwei Wochen Zeit. Vielleicht hätten wir doch ein bisschen weniger Bellen und Streiten sollen. Ich glaub bei der nächsten Hasi Tour haben wir Fellträger schlechte Karten. Bis bald Euer Gandalf.

Hinein ins Zentral Massiv

Eigentlich wollten wir alle schnell nach Hause- doch eigentlich ist ja auch noch Urlaub. Und so fahren wir durch eine Landschaft, die nicht mehr so schroff aussieht. Oben auf den Hügelspitzen liegt sogar noch etwas Schnee. Hier rollt und läuft es wieder gut. Es gibt hinter jeder Kurve etwas zu gucken. Die Straßen sind eng und die Dörfer klein und auch einsam. Doch es ist kaum etwas los. Viele Kilometer fahren wir ohne jeglichen Gegenverkehr.

Und dann ist da plötzlich ein Schild- ziemlich klein, doch der Fahrer hat es gesehen „Bisons“- hier gibt es echte Bisons. Europäisch jenseits von Polen die Einzigen frei lebenden Tiere überhaupt. https://www.bisoneurope.com/

Da wollen wir hin, also Blinker gesetzt und die Straßen werden noch enger. Und dann erreichen wir die Station. Mitten im Wald, mitten im Nirgendwo, da liegt das Haus. Die Bisons wohnen in einem riesigen umzäunten Gehege und sind natürlich gerade nicht zu sehen. Hier stehen einige Autos. Familien mit Kindern laufen hier rum- leider dürfen wir nicht mit in das Haus.

Doch die Beiden haben leider Pech. Durch das Bison Gehege werden Kutschfahrten angeboten. Im Winter, bei genügend Schnee, sind es sogar Schlitten die die Pferde ziehen. Leider muss man sich anmelden und für heute sind alle Touren ausgebucht. Schade- keine Bisons live zu sehen. Doch dafür gibt es noch viele Informationen zu den Tieren und auch zu der Landschaft hier. Ist zwar in Französisch erklärt, doch dank der Bilder kann man vieles verstehen. Auch hier haben unsere Vorfahren gelebt. Es gibt Fundstücke, Werkzeuge, Schmuck und viele Höhlenzeichnungen. Der Bison war vor langer Zeit hier im Zentral Massiv zuhause.

Die Tierchen sind größer als unsere Kühe, allerdings kleiner als ihre Verwandten in den USA. Hier in der Station gibt es sogar ein Kino, da kann man sich komplett kostenlos weitere Infos ansehen.

Wir sind dann weiter gefahren. Weiter durch diese schöne Landschaft und an einem großen Schneefeld hat der Fahrer lange angehalten. Wir durften raus in den Schnee. Jawollja- das ist Elchhundewetter. Das lieben wir. Es fing sogar an zu schneien. Dieses Zentral Massiv ist wirklich schön, eine tolle Landschaft, die Gipfel sind viel Höher als gedacht und es gibt richtig feine Ausblicke und rustikale Dörfer. Ich glaube, die Zwei wollen hier noch einmal hinkommen.

Der Fahrer wollte tatsächlich heute noch nach Hause- doch die 950 Km auf dem Navi waren der Frau viel zu viel. Noch einmal Übernachten, das musste sein. Und so sind wir weiter gerollt. Wieder waren wir viel zu lange unterwegs. Und nach einem komischen Umweg sind wir dann auf dem nächsten Park4Night Tipp angekommen.

Die Cevennes Nationalpark- wieder alles ganz anders hier

Leider war das tolle Flusstal nach dem Bogen tatsächlich zu Ende. In den Orten die jetzt kamen, gab es unzählige Kanu Stationen. Die kann man hier kaufen oder leihen. Die beiden hätten sich ja so ein Boot ausleihen können. Ein bisschen rudern wäre doch toll.
Wir wären bestimmt ganz lieb gewesen- hechel….

So fährt das Hasi wieder weiter und die Frau murmelt was von Schewennen oder so…Einige Kilometer weiter sind wir dann mitten drin im Cevennes Nationalpark. Und schlagartig ist alles ganz anders. Hier sind die Hänge auch sehr steil und steinig- jedoch die Täler sind sehr eng. Die Häuser und Örtchen sehen hier am Rand der Cevennes nicht so richtig schön aus. Tourismus ist hier noch kein Thema. Dafür gibt es schroffe Natur. Die Steine sehen aus, wie die aus der Heimat von der Leinenfrau- auch so ein graues scharfkantiges Zeug. Die Straßen sind gut, Kurven gibt es genug und wir müssen ganz schön lange fahren ohne wirklich etwas Schönes zu sehen. Der Platz, den die Frau rausgesucht hat, will einfach nicht näher kommen.

In den Cevennes macht man nicht mal eben 50 KM hier muss man reisen, langsam fahren. Doch die Stimmung im Auto ist nicht berauschend. Die Frau grummelt- ihr gefällt es nicht. Zu wenig Licht, zu wenig Sonne. Der Mann ist unentschlossen, er ist heute schon wieder viel zu viele KM gefahren. Urlaub geht doch anders.

Endlich kommt ein Ort, der auch wie ein Ort aussieht und hier gibt es einen Platz Idal zum schlafen. Super… gebongt. Leider macht der Supermarkt gerade zu- also kein Rotwein heute.

Wir durften noch eine Runde durch den Ort laufen- alles schon am schlafen. Mit Sonne ist es vielleicht sogar nett in diesem Ort Florac. Mal gucken was der nächste Tag so sagt.

Natürlich müssen wir beim Betten bauen noch einmal kräftig meckern und natürlich sollen auch alle anderen Camper hören wer hier zuhause ist. Abschreckung nennen Morpheus und ich das … die Zweibeiner sind einfach nur genervt. Das Wort Zuhause fällt immer öfter.

Sehr, wirklich sehr früh…. es war vor Acht Uhr(!) dürfen wir schon mit der Frau raus. Die findet einige Meter weiter einen Park, sehr fein- richtig groß und wieder sind alle Bäume beschriftet. Und es gibt sogar einen Wasserfall. Na- Hundeherz was willst du mehr. Ist doch ganz schön hier in den Schewennen. Die Frau ist wieder besser gelaunt und wir drehen sogar noch eine zweite Runde durch den Park. He, wie schaut es aus mit einem Frühstück- wir haben Hunger. Morpheus muss im Hasi wieder nach vorne und ich darf mit an den Tisch. Hmm heute gibt es Baguette, dieses lange Brötchen hat die Frau noch schnell beim Bäcker gekauft. Frankreich ist doch wirklich nett. Mir gefällt es ganz gut.

Das Womo bekommt noch neues Wasser in den Tank und das olle Zeug aus dem Abwassertank wird entsorgt. Dazu muss ein Euro in den Automaten. Es ist ja immer noch sehr früh und so schleichen wir uns dann von diesem kostenlosen Parkplatz davon- noch einen guten Morgen liebe Camper- wir sind dann mal wieder on Tour.

Und die ging dann super los. Die Strasse führte über einen Pass- es wurde zum Teil ziemlich eng, und wir haben nur gehofft, das die Strasse auch hält und nichts von oben kommt. Wir sind ja keine Bergziegen- der Niederrheiner hat bei der Höhe Respekt. Es gab auch noch eine schöne Aussicht. Und hier kann man sicher auch Wandern. Also diese Cevennen sind tatsächlich ein Geheimtipp- und im Sommer sicher einen Ausflug wert.

Weiter ging es Richtung Nord. Immer weiter, schön auf den kleinen Straßen- Autobahn fahren wollten wir nicht. Tja und dann kam eine Landschaft- die war dann wieder ganz anders.

Mit dem Auto durch die Ardèche Schlucht.

Kurven über Kurven und immer wieder haben Sie angehalten. UND WIR DURFTEN NICHT IMMER MIT- ok… wir bellen ist unsere Waffe und nach dem vierten Halt haben sie es dann kapiert- ohne uns geht hier gar nichts. Das ist aber auch eine tolle Schlucht. Immer wieder gibt es spektakuläre Aussichten runter zum Fluss oder über die Landschaft.

Die Ardèche hat sich ganz tief unten in die Landschaft eingegraben. An den steilen Hängen sieht man Höhlen und in denen haben die Menschen Felsen Zeichnungen und so altes Zeugs gefunden. War wohl mal eine begehrte Wohnlage hier. Jetzt gibt es viele Parkplätze und gut sicherte Aussichtsplattformen. Manchmal kann man direkt, viele Meter nach unten gucken. Leider sehen wir keine Adler und überhaupt nur wenig Vögel. Schräge Vögel gibt es hier jedoch in den Saisonwochen. Denn auf jedem Parkplatz haben wir ganz viele kleine Scherben gesehen. In den Büschen sind Trampelpfade und schnell ist klar was hier wohl passiert. Die Menschen halten an, lassen Geld und sonstige Sachen im Auto liegen. Und während Sie auf der einen Seite in die schöne Schlucht gucken, kommen aus dem Gebüsch die schrägen Vögel- hauen Blitzschnell die Seitenscheiben ein und verschwinden wieder im Hang. Gut das es jetzt erst März ist- und kaum jemand hier ist. Erstens macht es so viel mehr Spaß zu fahren und zu gucken und zweitens, lohnt es sich jetzt noch nicht für die schrägen Vögel. Die Beiden sagen es fast synchron- im Sommer würden wir hier nie langfahren.

Auch auf den Park und Aussichtsplätzen haben die Franzosen sich was einfallen lassen. Auf den Sitzsteinen sind so Bilder eingraviert, alles was es hier so gibt. Wölfe sind auch dabei. Heeeeeeeeuuuuul…. Kumpels zeigt euch- wir sind hier. Damit nicht überall angehalten wird, haben die zig Kubikmeter scharfe Steine an den Rand gekippt. Freiwillig fährt da sicher keiner rein.

Das mega Highlight sollte ja noch kommen. Frauchen freute sich schon eine ganze Weile auf den Eingang zur Schlucht- und auf den Naturbogen, der dort steht.

Schon aus dem Auto konnte man dieses Naturwunder sehen. Wir fanden die vielen Kurven auf der Strecke bis hierhin ziemlich doof und mussten beide kurz einige Liedchen bellen. War richtig Stimmung im Auto. Trotzdem haben Sie angehalten und die Frau ist zurück zum Fotopunkt gelaufen. Guckt mal… toll- das schönste Foto von allen.

Vallon-Pont-d'Arc
Der Vallon-Pont-d’Arc ist das Wahrzeichen des Ardèche Tals.

Tja… wird wohl leider nichts draus. Die Frau war schon wieder mit ihrem kleinen Fernseher beschäftigt und suchte einen neuen Platz für die Nacht- und der lag nicht in den Pyrenäen.

Doch trotz des schönen Bogens und trotz der tollen Schlucht. Die Stimmung im Auto war nicht gut. Ich glaube wir haben es übertrieben, wir waren zu grob miteinander. Die Beiden haben kurz debattiert und dann gesagt- ab nach Hause. He, wuff treuer Blick bitte nicht- wir wollten doch noch in die Pyrenäen.